In den 1960er bis frühen 1980er Jahren erreichte die Forschung zu Zahnimplantaten ihren Höhepunkt. Vor dieser Zeit wurden Zahnimplantate hauptsächlich zur Behandlung einfacher Fälle eingesetzt, aber Patienten, die überhaupt keine Zähne mehr hatten und einen schweren Knochenverlust erlitten, stellten immer noch eine Herausforderung dar.
Wenn der vollständige Zahnverlust das Hauptproblem darstellt, ermöglichen Zahnprothesen dem Patienten, mit vollem Gebiss zu kauen und zu lächeln. Die Oberfläche des Titanimplantats wird mit speziellen Aufrauungstechniken behandelt, um eine bessere Integration in den Kieferknochen zu gewährleisten. Der festsitzende Zahnersatz für den gesamten Kiefer besteht entweder aus Zirkonoxid- oder Porzellankronen, die auf Zahnimplantaten aus Titan befestigt sind und dem Patienten ein korrektes Kauen mit einer zuverlässigen Ästhetik ermöglichen.
Die Wiederherstellung eines Kiefers mit teilweise oder vollständig fehlenden Zähnen durch Implantate hat sich im Laufe der Zeit als zuverlässige Behandlungsoption erwiesen. Die Haltbarkeit lag in den letzten 5 Jahren nachweislich bei 94,7–99,4 %. Der Erfolg von Implantaten und Prothesen hängt vom richtigen Behandlungsplan ab.
Die Zahnrestauration mit Implantat Vollbogenprothesen (All-on-4 oder All-on-6) wird oft durch einen Mangel an Restknochen oder eine schlechte Knochenqualität eingeschränkt. Auch die unteren Nebenhöhlentaschen und der Nervus mandibularis stellen eine Herausforderung dar, wenn bei Patienten, die aufgrund einer Zahnfleischerkrankung oder einer ausgedehnten Karies Zähne verloren haben oder eine vollständige Zahnextraktion in Frage kommt, diese wiederhergestellt werden müssen. In komplexeren Fällen stehen mehrere Behandlungsoptionen zur Verfügung, um die Implantat Insertion zu ermöglichen – darunter gesteuerte Knochenregeneration, Split-Crest-Technik, Sinuslift, osteogene Distraktion oder Knochenblockierung. Allerdings machen diese Verfahren die Behandlung komplizierter, technikempfindlicher, teurer und zeitaufwändiger.
Wenn Knochen fehlt und umfangreiche Knochenaufbauoperationen vom Patienten oder Zahnarzt aufgrund der schwierigeren und längeren Heilungsdauer, der Kosten und der Zeit abgelehnt werden, bieten kurze Implantate eine Alternative zu fortgeschrittenen Knochenaufbauoperationen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, geneigte hintere Implantate zu platzieren. Bei dieser Behandlungsmethode werden die Implantate in bereits vorhandenen Knochen eingesetzt, wodurch die Knochenverankerung und die prothetische Unterstützung verbessert werden. Das Kippen der hinteren Implantate kann weitere Vorteile mit sich bringen, beispielsweise die Möglichkeit, längere Implantate zu platzieren, was die Kontaktfläche zwischen Knochen und Implantat vergrößert, insbesondere für die Primärstabilität, die eine sofortige Implantat Insertion ermöglicht. Außerdem sorgt es für eine bessere Lastverteilung und vermeidet lange Ausleger. Bei dieser Technik werden dem Patienten die festsitzenden provisorischen Prothesen noch am selben oder am nächsten Tag der Operation eingesetzt.
Diese Option ermöglicht es dem Zahnarzt, bei der Wiederherstellung eines Patienten mit vollständigem Zahnverlust nur 4 bis 6 Implantate zur Unterstützung einer langen Brücke mit 10 bis 14 Zahnkronen zu verwenden. Eine Implantat gestützte Zahnbrücken für den gesamten Kiefer sehen wie natürliche Zähne aus, fühlen sich genauso an und funktionieren auch wie diese. Die Nachahmung des letzten Zahnfleischgewebes bietet die Möglichkeit, bessere ästhetische Ergebnisse zu erzielen, da die Kronen mit dem neu aufgebauten Zahnfleisch harmonieren.